Von kleinen Brötchen und dicken Fischen

 

Wer kennt es nicht, den erzsoliden Gast der das Schnitzel nur dann liebt wenn es über den Tellerrand schwappt, oder die Soße sich zu einem kleinen Ozean auf dem Teller darstellen muss. Natürlich gibt es so etwas nie im eigenen Restaurant – Das Fatale- die Qualitätsdenker und Stilisten unter den Köchen bedienen nur eine kleine Minderheit und lehnen die Bedürfnisse des Proletariats in einer Fach-Aristokratischen Art ab. Aber genau hier liegt unser Problem und schließlich den Krankenversicherungen, deshalb im Umkehrschluss der Allgemeinheit. Hier bietet sich der Schutz vor sich selbst regelrecht an, denn wir könnten die verlängerten Arme des Achatius sein. Aber wenn dass nur so einfach wäre. Derjenige der den Schlüssel dazu findet hätte einen Nobelpreis verdient. Wie oft schon habe ich mich bei den Bäckern meiner Umgebung ausgeheult, sie sollen doch bitte die „Süßen Stückle“ wie der Schwabe dazu sagt, in feineren Größen, mit mehr Geschmack und gehaltvoller anbieten. Hier sind die Franzosen absolute Weltklasse, dass heißt man braucht die Welt nicht neu erfinden- einfach nur adaptieren, dass kann doch nicht so schwer sein. Die Allgemeine Retoure der Bäckermeister ist die Erklärung dass die Kunden nur kaufen wenn der Plunder oder andere Leckereien optisch groß aussehen und man davon satt werden muss?? Von einem klassischen Croissant zum Nachmittag werden ich jedenfalls satt, da dieses ohnehin mit reichlich Butter hergestellt wird, dadurch sättigt und vor allem schmeckt.

Ehrlichgesagt, mir fehlt dass Verständnis wenn ich einen eher kräftigeren Typ Marke Durchschnitt, Bürodienst, nach Feierabend beim Bäcker oder im Lokal beobachte und der Anschein erweckt wird er käme direkt aus dem Bergwerk, er seit dem Frühstück keine Nahrung mehr zu sich genommen hat und ohnehin schier vom Fleisch fällt! Die Fast Food Industrie hat dieses Bedürfnis schon lange erkannt und die XXL und Supersize Portionen auf den Markt gebracht –  mit Erfolg. Sehenswert ist hierzu der Dokumentarfilm „Supersize Me“ von Epic Portions.

Wie man auch dort erkennen kann sind die XXL-Folgen verheerend. Der Wettbewerb um den Nobelpreis wird hiermit eröffnet!

Jürgen W Sperber

(von 2006!)